Lab Grown Fakten
Wir arbeiten ausschließlich mit natürlichen Diamanten!
Kapitel 1 – Zusammenfassung & Einführung
Laborgezüchtete Diamanten – Fakten
Laborgezüchtete Diamanten werden innerhalb weniger Tage oder Wochen in potenziell unbegrenzten Mengen in Fabriken hergestellt, die sich hauptsächlich in China und Indien befinden.
Natürliche Diamanten hingegen sind seltene Edelsteine, die sich vor bis zu 3,7 Milliarden Jahren tief im Inneren der Erde gebildet haben.Laborgezüchtete Diamanten sind hergestellte Produkte, die die gleiche Kristallstruktur wie natürliche Diamanten besitzen und nach dem Schleifen nahezu identische chemische, physikalische und optische Eigenschaften aufweisen.
Sie sind nicht identisch mit natürlichen Diamanten und lassen sich mit professioneller Ausrüstung stets unterscheiden.
Herstellung
Die Produktion laborgezüchteter Diamanten erfordert große Mengen Energie, um über Tage oder Wochen hinweg Temperaturen von etwa 1.093 °C (2.000 °F) oder mehr aufrechtzuerhalten, sowie große Mengen Wasser zum Kühlen der Reaktoren.Über 70 % der laborgezüchteten Diamanten werden in China und Indien produziert, wo der größte Teil des Stroms aus fossilen Brennstoffen (Kohle) stammt. Nur wenige werden mit erneuerbarer Energie hergestellt.
Zulässige Terminologie
In der Vermarktung dürfen drei Begriffe verwendet werden:- „laborgezüchtete Diamanten“
- „im Labor hergestellte Diamanten“
- „synthetische Diamanten“
Kapitel 2 – Herstellungsprozesse & Unterschiede
Was sind laborgezüchtete Diamanten?
Laborgezüchtete Diamanten sind hergestellte Produkte, die die gleiche Kristallstruktur wie natürliche Diamanten besitzen und nach dem Schleifen nahezu identische chemische, physikalische und optische Eigenschaften aufweisen.
Im Gegensatz zu den natürlichen Edelsteinen, die sich vor bis zu 3,7 Milliarden Jahren tief im Erdinneren gebildet haben, werden laborgezüchtete Diamanten innerhalb weniger Wochen – manchmal sogar Tage – massenhaft produziert, vor allem in Fabriken in China, Indien und Singapur.Entgegen weit verbreiteter Behauptungen im Internet sind laborgezüchtete Diamanten nicht identisch mit natürlichen Diamanten und lassen sich immer unterscheiden.
Wissenschaftler haben Jahrzehnte damit verbracht, synthetische Alternativen zu entwickeln, um Härte, optische Eigenschaften und Wärmeleitfähigkeit natürlicher Diamanten nachzubilden – vor allem für industrielle und technologische Anwendungen.
Natürliche vs. Laborgezüchtete Diamanten – Vergleich der Entstehung
- Natürliche Diamanten:
Entstanden vor Milliarden Jahren, als sich Kohlenstoff mehr als 160 km tief unter der Erdoberfläche unter extremem Druck und Hitze kristallisierte. Vor 25–400 Millionen Jahren wurden einige durch vulkanische Eruptionen mit Kimberlitgestein an die Oberfläche befördert. - HPHT-Diamanten:
Mischung aus Graphit und Metallen (Eisen, Nickel, Kobalt) wird unter rund 870.000 psi (entspricht etwa dem Gewicht eines Passagierjets auf einer Fingerspitze) und Temperaturen von 1.315–1.590 °C (2.400–2.900 °F) gepresst und erwärmt, bis sich der Diamant am Samen bildet. - CVD-Diamanten:
Eine Diamantplatte dient als Samen, in einer Kammer mit Methan- und Wasserstoffgas. Unter Hitze (930–1.200 °C / 1.700–2.200 °F) lagern sich Kohlenstoffschichten ab. Das Wachstumsmuster erzeugt charakteristische Fluoreszenzstreifen, die zur Identifizierung genutzt werden.
Kapitel 3 – Offenlegung & gesetzliche Regelungen
Klare Terminologie
Es gibt weltweit verbindliche Standards und in vielen Ländern gesetzliche Vorschriften, wie laborgezüchtete Diamanten zu bezeichnen sind.
Ziel ist es, Verbraucher vor irreführendem Marketing zu schützen.
Kernpunkte dieser Standards:
- Das Wort „Diamant“ darf alleinstehend nur für natürliche Diamanten verwendet werden.
- Drei zulässige Bezeichnungen für synthetische Diamanten:
- „synthetische Diamanten“
- „laborgezüchtete Diamanten“
- „im Labor hergestellte Diamanten“
- In den USA ist außerdem die Form „(Herstellername) + created“ erlaubt.
- Begriffe wie „echt“, „natürlich“, „authentisch“ oder „wertvoll“ dürfen nur für Diamanten natürlichen Ursprungs verwendet werden.
- Begriffe wie „man-made“, „cultured“ oder „above-ground“ sind alleinstehend nicht zulässig.
Kennzeichnungspflicht
Alle Händler, die laborgezüchtete Diamanten verkaufen, müssen diese korrekt deklarieren.
Es gibt keine Ausnahmen.
Die Herkunft muss klar erkennbar sein, um eine Verwechslung mit natürlichen Diamanten auszuschließen.
Kapitel 4 – Zertifizierung und Gutachten
Gibt es Gutachten für laborgezüchtete Diamanten?
Ja. Händler können spezifische Gutachten oder Zertifikate von unabhängigen Organisationen erhalten, die die Qualität von natürlichen und synthetischen Diamanten prüfen.Einige Prüflabore stellen keine Zertifikate für laborgezüchtete Diamanten aus, andere jedoch – wie das Gemological Institute of America (GIA), das International Gemological Institute (IGI) und der Gemological Science International (GSI) – bieten detaillierte Spezifikationen und Berichte an.
Diese Berichte geben klar an, dass der geprüfte Stein laborgezüchtet ist und nicht natürlichen Ursprungs.
Änderungen bei der GIA-Bewertung
Die GIA hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie für laborgezüchtete Diamanten nicht mehr die gleiche „4Cs“-Terminologie für Farbe und Reinheit verwenden wird, wie bei natürlichen Diamanten.
Ziel ist es, die herstellungsspezifischen Eigenschaften laborgezüchteter Diamanten transparenter darzustellen.
Kapitel 5 – Sind laborgezüchtete und natürliche Diamanten identisch und ununterscheidbar?
Kurzantwort: Nein.
Behauptungen, dass laborgezüchtete und natürliche Diamanten identisch seien und nicht unterschieden werden könnten, sind falsch.Diamantkristalle wachsen in der Natur anders als im Labor.
Das führt zu unterschiedlichen Kornmustern (vergleichbar mit Maserungen im Holz).
Diese Unterschiede sind zwar oft nicht mit bloßem Auge zu erkennen, lassen sich jedoch immer mit speziellen Prüfgeräten nachweisen.
Prüfmethoden
- Über 20 Prüfgeräte sind auf dem Markt erhältlich, speziell für Fachleute der Diamantbranche wie Händler, Designer und Hersteller.
- Geprüft werden u. a.:
- Spektralsignatur
- chemische Zusammensetzung
- Wachstums- und Kornmuster
- Reaktion auf ultraviolettes Licht (UV-Fluoreszenz)
Anhand dieser Indikatoren lässt sich feststellen, ob ein Diamant vor Milliarden Jahren im Erdmantel entstanden ist oder erst kürzlich in einer Fabrik.
Unterschiede im Stickstoffgehalt
Farblose laborgezüchtete Diamanten erfordern fast vollständige Entfernung von Stickstoff, während ca. 99 % aller natürlichen Diamanten Stickstoff enthalten.
Auch Verunreinigungen, die bei der langen Entstehung natürlicher Diamanten unter der Erdoberfläche entstehen, führen zu deutlich anderen UV-Reaktionen.ASSURE-Programm
2019 hat der Natural Diamond Council das ASSURE-Programm ins Leben gerufen, um die Leistung von Prüfgeräten für Diamanten zu bewerten.
Fachleute können anhand eines Geräteverzeichnisses das passende Prüfgerät für ihre Anforderungen auswählen.Hier geht´s zur Geräteübersicht
Kapitel 6 – Nachhaltigkeitsbehauptungen
Überblick
Der ökologische Fußabdruck und die Nachhaltigkeitsmaßnahmen von Produzenten laborgezüchteter Diamanten variieren stark – abhängig von:- Standort der Produktion
- eingesetzter Herstellungsprozess
- Energiequelle
- Umgang mit Chemikalien, Materialien, Wasser und Abfall
- sozialen Faktoren wie Arbeitsrechten und Gemeinwohlbeiträgen
CO₂-Behauptungen
Aussagen, dass alle laborgezüchteten Diamanten eine geringe, neutrale oder gar negative CO₂-Bilanz haben, sind nicht korrekt.
-
Fakten:
- Beide Herstellungsverfahren (HPHT & CVD) dauern mehrere Tage bis Wochen.
- Sie sind energieintensiv, benötigen hohen Druck und Temperaturen über 1.093 °C (2.000 °F) – etwa 20 % der Temperatur der Sonnenoberfläche.
- Eine Versorgung der Reaktoren ausschließlich mit erneuerbaren Energien ist aktuell nur sehr eingeschränkt möglich (z. B. durch Wasserkraft).
- Über 70 % der laborgezüchteten Diamanten werden in China und Indien hergestellt, wo der Strom zu 61 % bzw. 75 % aus Kohle stammt.
- Wenn Händler ihre Produkte als „CO₂-neutral“ oder „CO₂-negativ“ bewerben, basiert dies meist auf Kompensationsmaßnahmen (CO₂-Offsetting) – nicht auf emissionsfreier Produktion.
- Diese Angaben beziehen sich oft nur auf die Herstellung des ungeschliffenen Steins, nicht auf die gesamte Lieferkette.
CO₂-Bindung
Einige Hersteller werben mit der Nutzung von CO₂-Abscheidungstechnologien.
- Der tatsächlich im Diamanten gebundene Kohlenstoff ist sehr gering:
- 1 Karat laborgezüchteter Diamant enthält nur 0,2 Gramm Kohlenstoff – das entspricht den Emissionen von 1–2 E-Mails.
- Zum Vergleich: Ein ausgewachsener Baum bindet pro Jahr durchschnittlich über 21,8 kg CO₂ – also so viel wie in ca. 30.000 Karat Diamanten steckt.
Weitere Risiken irreführender „grüner“ Werbung
- Marketingaussagen, laborgezüchtete Diamanten seien „abbaulos“ oder „mining-free“, verschweigen, dass:
- Für die Herstellung oft Graphit und Metalle benötigt werden.
- Die Reaktoren selbst aus abgebauten Metallen bestehen.
- Unterschiedliche Energieeffizienz der Reaktoren macht pauschale Umweltangaben unzuverlässig.
- Große Mengen Wasser werden benötigt, um die Reaktoren zu kühlen – ein Problem, da viele Produktionsstandorte in wasserarmen Regionen liegen.
Die Herstellung laborgezüchteter Diamanten ist kapitalintensiv, aber personalarm.
Die natürliche Diamantenindustrie beschäftigt deutlich mehr Menschen und trägt oft zur Entwicklung lokaler Gemeinschaften bei – etwa durch:- Arbeitsplätze
- lokale Beschaffung
- Infrastruktur
- soziale Investitionen
- Gesundheits- und Bildungsprojekte (z. B. in Botswana und Kanada)
Hier klicken für Aufklärung über Diamantminen
Kapitel 7 – Preisentwicklung und Produktionskosten
In den letzten Jahren sind die Preise für laborgezüchtete Diamanten stark gefallen.
Preisstrukturen
-
Natürliche Diamanten:
- Angebot, Größe und Qualität hängen vollständig von geologischen Bedingungen ab.
- Große Diamanten sind sehr selten – daher kann ein 2-Karat-Stein deutlich mehr als das Doppelte eines 1-Karat-Steins kosten.
-
Laborgezüchtete Diamanten:
- Das Hauptlimit ist die Produktionskapazität, nicht die Seltenheit.
- Größere Steine brauchen mehr Energie und Zeit, aber die Kosten steigen annähernd linear (2-Karat ≈ doppelte Produktionskosten eines 1-Karat-Steins).
Als laborgezüchtete Diamanten vor etwa 9–10 Jahren in größerer Menge auf den Markt kamen, lagen ihre Preise nur rund 10 % unter denen vergleichbarer natürlicher Diamanten.
Mit wachsendem Markt und zunehmendem Wettbewerb gingen die Preise jedoch stark auseinander, vor allem bei größeren Steinen.
Aktuelle Preisentwicklung
- Seit 2018 sind die Preise weiter gefallen – sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel.
- Beispiel: Ein 1-Karat-runder, nahezu farbloser (FGH), hochreiner (VS1) laborgezüchteter Diamant kostet heute:
- im Großhandel nur noch 5 % des Preises von 2018 (–95 %)
- im Einzelhandel nur noch 24 % des Preises von 2018 (–76 %)
Die durchschnittliche Einzelhandelsmarge ist von 46 % (2018) auf 84 % gestiegen – also von einem Aufschlag von 85 % auf über 500 %.
Lab Grown Fakten
Wir arbeiten ausschließlich mit natürlichen Diamanten!
Kapitel 1 – Zusammenfassung & Einführung
Laborgezüchtete Diamanten – Fakten
Laborgezüchtete Diamanten werden innerhalb weniger Tage oder Wochen in potenziell unbegrenzten Mengen in Fabriken hergestellt, die sich hauptsächlich in China und Indien befinden.
Natürliche Diamanten hingegen sind seltene Edelsteine, die sich vor bis zu 3,7 Milliarden Jahren tief im Inneren der Erde gebildet haben.Laborgezüchtete Diamanten sind hergestellte Produkte, die die gleiche Kristallstruktur wie natürliche Diamanten besitzen und nach dem Schleifen nahezu identische chemische, physikalische und optische Eigenschaften aufweisen.
Sie sind nicht identisch mit natürlichen Diamanten und lassen sich mit professioneller Ausrüstung stets unterscheiden.
Herstellung
Die Produktion laborgezüchteter Diamanten erfordert große Mengen Energie, um über Tage oder Wochen hinweg Temperaturen von etwa 1.093 °C (2.000 °F) oder mehr aufrechtzuerhalten, sowie große Mengen Wasser zum Kühlen der Reaktoren.Über 70 % der laborgezüchteten Diamanten werden in China und Indien produziert, wo der größte Teil des Stroms aus fossilen Brennstoffen (Kohle) stammt. Nur wenige werden mit erneuerbarer Energie hergestellt.
Zulässige Terminologie
In der Vermarktung dürfen drei Begriffe verwendet werden:- „laborgezüchtete Diamanten“
- „im Labor hergestellte Diamanten“
- „synthetische Diamanten“
Kapitel 2 – Herstellungsprozesse & Unterschiede
Was sind laborgezüchtete Diamanten?
Laborgezüchtete Diamanten sind hergestellte Produkte, die die gleiche Kristallstruktur wie natürliche Diamanten besitzen und nach dem Schleifen nahezu identische chemische, physikalische und optische Eigenschaften aufweisen.
Im Gegensatz zu den natürlichen Edelsteinen, die sich vor bis zu 3,7 Milliarden Jahren tief im Erdinneren gebildet haben, werden laborgezüchtete Diamanten innerhalb weniger Wochen – manchmal sogar Tage – massenhaft produziert, vor allem in Fabriken in China, Indien und Singapur.Entgegen weit verbreiteter Behauptungen im Internet sind laborgezüchtete Diamanten nicht identisch mit natürlichen Diamanten und lassen sich immer unterscheiden.
Wissenschaftler haben Jahrzehnte damit verbracht, synthetische Alternativen zu entwickeln, um Härte, optische Eigenschaften und Wärmeleitfähigkeit natürlicher Diamanten nachzubilden – vor allem für industrielle und technologische Anwendungen.
Natürliche vs. Laborgezüchtete Diamanten – Vergleich der Entstehung
- Natürliche Diamanten:
Entstanden vor Milliarden Jahren, als sich Kohlenstoff mehr als 160 km tief unter der Erdoberfläche unter extremem Druck und Hitze kristallisierte. Vor 25–400 Millionen Jahren wurden einige durch vulkanische Eruptionen mit Kimberlitgestein an die Oberfläche befördert. - HPHT-Diamanten:
Mischung aus Graphit und Metallen (Eisen, Nickel, Kobalt) wird unter rund 870.000 psi (entspricht etwa dem Gewicht eines Passagierjets auf einer Fingerspitze) und Temperaturen von 1.315–1.590 °C (2.400–2.900 °F) gepresst und erwärmt, bis sich der Diamant am Samen bildet. - CVD-Diamanten:
Eine Diamantplatte dient als Samen, in einer Kammer mit Methan- und Wasserstoffgas. Unter Hitze (930–1.200 °C / 1.700–2.200 °F) lagern sich Kohlenstoffschichten ab. Das Wachstumsmuster erzeugt charakteristische Fluoreszenzstreifen, die zur Identifizierung genutzt werden.
Kapitel 3 – Offenlegung & gesetzliche Regelungen
Klare Terminologie
Es gibt weltweit verbindliche Standards und in vielen Ländern gesetzliche Vorschriften, wie laborgezüchtete Diamanten zu bezeichnen sind.
Ziel ist es, Verbraucher vor irreführendem Marketing zu schützen.
Kernpunkte dieser Standards:
- Das Wort „Diamant“ darf alleinstehend nur für natürliche Diamanten verwendet werden.
- Drei zulässige Bezeichnungen für synthetische Diamanten:
- „synthetische Diamanten“
- „laborgezüchtete Diamanten“
- „im Labor hergestellte Diamanten“
- In den USA ist außerdem die Form „(Herstellername) + created“ erlaubt.
- Begriffe wie „echt“, „natürlich“, „authentisch“ oder „wertvoll“ dürfen nur für Diamanten natürlichen Ursprungs verwendet werden.
- Begriffe wie „man-made“, „cultured“ oder „above-ground“ sind alleinstehend nicht zulässig.
Kennzeichnungspflicht
Alle Händler, die laborgezüchtete Diamanten verkaufen, müssen diese korrekt deklarieren.
Es gibt keine Ausnahmen.
Die Herkunft muss klar erkennbar sein, um eine Verwechslung mit natürlichen Diamanten auszuschließen.
Kapitel 4 – Zertifizierung und Gutachten
Gibt es Gutachten für laborgezüchtete Diamanten?
Ja. Händler können spezifische Gutachten oder Zertifikate von unabhängigen Organisationen erhalten, die die Qualität von natürlichen und synthetischen Diamanten prüfen.Einige Prüflabore stellen keine Zertifikate für laborgezüchtete Diamanten aus, andere jedoch – wie das Gemological Institute of America (GIA), das International Gemological Institute (IGI) und der Gemological Science International (GSI) – bieten detaillierte Spezifikationen und Berichte an.
Diese Berichte geben klar an, dass der geprüfte Stein laborgezüchtet ist und nicht natürlichen Ursprungs.
Änderungen bei der GIA-Bewertung
Die GIA hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie für laborgezüchtete Diamanten nicht mehr die gleiche „4Cs“-Terminologie für Farbe und Reinheit verwenden wird, wie bei natürlichen Diamanten.
Ziel ist es, die herstellungsspezifischen Eigenschaften laborgezüchteter Diamanten transparenter darzustellen.
Kapitel 5 – Sind laborgezüchtete und natürliche Diamanten identisch und ununterscheidbar?
Kurzantwort: Nein.
Behauptungen, dass laborgezüchtete und natürliche Diamanten identisch seien und nicht unterschieden werden könnten, sind falsch.Diamantkristalle wachsen in der Natur anders als im Labor.
Das führt zu unterschiedlichen Kornmustern (vergleichbar mit Maserungen im Holz).
Diese Unterschiede sind zwar oft nicht mit bloßem Auge zu erkennen, lassen sich jedoch immer mit speziellen Prüfgeräten nachweisen.
Prüfmethoden
- Über 20 Prüfgeräte sind auf dem Markt erhältlich, speziell für Fachleute der Diamantbranche wie Händler, Designer und Hersteller.
- Geprüft werden u. a.:
- Spektralsignatur
- chemische Zusammensetzung
- Wachstums- und Kornmuster
- Reaktion auf ultraviolettes Licht (UV-Fluoreszenz)
Anhand dieser Indikatoren lässt sich feststellen, ob ein Diamant vor Milliarden Jahren im Erdmantel entstanden ist oder erst kürzlich in einer Fabrik.
Unterschiede im Stickstoffgehalt
Farblose laborgezüchtete Diamanten erfordern fast vollständige Entfernung von Stickstoff, während ca. 99 % aller natürlichen Diamanten Stickstoff enthalten.
Auch Verunreinigungen, die bei der langen Entstehung natürlicher Diamanten unter der Erdoberfläche entstehen, führen zu deutlich anderen UV-Reaktionen.ASSURE-Programm
2019 hat der Natural Diamond Council das ASSURE-Programm ins Leben gerufen, um die Leistung von Prüfgeräten für Diamanten zu bewerten.
Fachleute können anhand eines Geräteverzeichnisses das passende Prüfgerät für ihre Anforderungen auswählen.Hier geht´s zur Geräteübersicht
Kapitel 6 – Nachhaltigkeitsbehauptungen
Überblick
Der ökologische Fußabdruck und die Nachhaltigkeitsmaßnahmen von Produzenten laborgezüchteter Diamanten variieren stark – abhängig von:- Standort der Produktion
- eingesetzter Herstellungsprozess
- Energiequelle
- Umgang mit Chemikalien, Materialien, Wasser und Abfall
- sozialen Faktoren wie Arbeitsrechten und Gemeinwohlbeiträgen
CO₂-Behauptungen
Aussagen, dass alle laborgezüchteten Diamanten eine geringe, neutrale oder gar negative CO₂-Bilanz haben, sind nicht korrekt.
-
Fakten:
- Beide Herstellungsverfahren (HPHT & CVD) dauern mehrere Tage bis Wochen.
- Sie sind energieintensiv, benötigen hohen Druck und Temperaturen über 1.093 °C (2.000 °F) – etwa 20 % der Temperatur der Sonnenoberfläche.
- Eine Versorgung der Reaktoren ausschließlich mit erneuerbaren Energien ist aktuell nur sehr eingeschränkt möglich (z. B. durch Wasserkraft).
- Über 70 % der laborgezüchteten Diamanten werden in China und Indien hergestellt, wo der Strom zu 61 % bzw. 75 % aus Kohle stammt.
- Wenn Händler ihre Produkte als „CO₂-neutral“ oder „CO₂-negativ“ bewerben, basiert dies meist auf Kompensationsmaßnahmen (CO₂-Offsetting) – nicht auf emissionsfreier Produktion.
- Diese Angaben beziehen sich oft nur auf die Herstellung des ungeschliffenen Steins, nicht auf die gesamte Lieferkette.
CO₂-Bindung
Einige Hersteller werben mit der Nutzung von CO₂-Abscheidungstechnologien.
- Der tatsächlich im Diamanten gebundene Kohlenstoff ist sehr gering:
- 1 Karat laborgezüchteter Diamant enthält nur 0,2 Gramm Kohlenstoff – das entspricht den Emissionen von 1–2 E-Mails.
- Zum Vergleich: Ein ausgewachsener Baum bindet pro Jahr durchschnittlich über 21,8 kg CO₂ – also so viel wie in ca. 30.000 Karat Diamanten steckt.
Weitere Risiken irreführender „grüner“ Werbung
- Marketingaussagen, laborgezüchtete Diamanten seien „abbaulos“ oder „mining-free“, verschweigen, dass:
- Für die Herstellung oft Graphit und Metalle benötigt werden.
- Die Reaktoren selbst aus abgebauten Metallen bestehen.
- Unterschiedliche Energieeffizienz der Reaktoren macht pauschale Umweltangaben unzuverlässig.
- Große Mengen Wasser werden benötigt, um die Reaktoren zu kühlen – ein Problem, da viele Produktionsstandorte in wasserarmen Regionen liegen.
Die Herstellung laborgezüchteter Diamanten ist kapitalintensiv, aber personalarm.
Die natürliche Diamantenindustrie beschäftigt deutlich mehr Menschen und trägt oft zur Entwicklung lokaler Gemeinschaften bei – etwa durch:- Arbeitsplätze
- lokale Beschaffung
- Infrastruktur
- soziale Investitionen
- Gesundheits- und Bildungsprojekte (z. B. in Botswana und Kanada)
Hier klicken für Aufklärung über Diamantminen
Kapitel 7 – Preisentwicklung und Produktionskosten
In den letzten Jahren sind die Preise für laborgezüchtete Diamanten stark gefallen.
Preisstrukturen
-
Natürliche Diamanten:
- Angebot, Größe und Qualität hängen vollständig von geologischen Bedingungen ab.
- Große Diamanten sind sehr selten – daher kann ein 2-Karat-Stein deutlich mehr als das Doppelte eines 1-Karat-Steins kosten.
-
Laborgezüchtete Diamanten:
- Das Hauptlimit ist die Produktionskapazität, nicht die Seltenheit.
- Größere Steine brauchen mehr Energie und Zeit, aber die Kosten steigen annähernd linear (2-Karat ≈ doppelte Produktionskosten eines 1-Karat-Steins).
Als laborgezüchtete Diamanten vor etwa 9–10 Jahren in größerer Menge auf den Markt kamen, lagen ihre Preise nur rund 10 % unter denen vergleichbarer natürlicher Diamanten.
Mit wachsendem Markt und zunehmendem Wettbewerb gingen die Preise jedoch stark auseinander, vor allem bei größeren Steinen.
Aktuelle Preisentwicklung
- Seit 2018 sind die Preise weiter gefallen – sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel.
- Beispiel: Ein 1-Karat-runder, nahezu farbloser (FGH), hochreiner (VS1) laborgezüchteter Diamant kostet heute:
- im Großhandel nur noch 5 % des Preises von 2018 (–95 %)
- im Einzelhandel nur noch 24 % des Preises von 2018 (–76 %)
Die durchschnittliche Einzelhandelsmarge ist von 46 % (2018) auf 84 % gestiegen – also von einem Aufschlag von 85 % auf über 500 %.